Schlaganfall und Taubheitsgefühl

Unser Gehirn speichert Bewegungsabläufe, auch wenn diese in dem Moment für die Schlaganfallspatient*innen nicht möglich sind. Dafür sind die Spiegelneuronen verantwortlich, die bereits aktiviert werden, wenn nur zugeschaut wird, wie sich jemand bewegt. Wenn durch einen Schlaganfall die Bewegung eingeschränkt ist, dann werden den Patient*innen Filme gezeigt, in denen sich Menschen intensiv bewegen. Anhand der Filme soll es möglich werden, dass dies Betroffenen ihre Bewegungen wieder selbst aktivieren können. In der Hypnose ist dies auf einer veränderten Bewusstseinsebene sehr intensiv möglich. Die Spiegelneuronen der Klient*innen helfen dabei, kleine Fortschritte zu machen. Allein die Vorstellungskraft aktiviert im Gehirn Bereiche und gibt den Klient*innen die Chance, sich in die vorgestellte Bewegung hineinzufühlen. Diese gefühlte Erfahrung ist für das Gehirn die gleiche Erfahrung, als wenn sie der Klient tatsächlich körperlich gemacht hätte. Dank der Spiegelneuronen wird die Erinnerung daran, als die Beweglichkeit noch vorhanden war, von den Muskeln als wahr angenommen. Die visualisierten Muskelbewegungen (vor dem inneren Auge werden in Hypnose einzelne Bewegungsabläufe vorgestellt) spielt der Körper durch und im Gehirn werden neue neuronale Verknüpfungen geschaffen. Die Journalistin Gabrielle von Arnim schreibt in ihrem Buch:”Das Leben ist ein vorrübergehender Zustand” auf der Seite 125 (Rowohlt Verlag 2021) folgendes: “Amerikanische Wissenschaftler haben herrausgefunden, dass die Funktionen von zerstörten Nervenbahnen durch hypnotische Suggestionen von den erhaltenen, gesunden Nervenbahnen übernommen werden können. In Trance versetzt, kann eine unterbewusste Heilung aktiviert werden.”

Uli Saacke